Ornament als Verbrechen

Schon Adolf Loos schrieb 1908 vom „Ornament als Verbrechen“. Offenbar halten viele Kultur- und Wissenschaftsminister/innen und Senator/innen Forschung in der Lehrerausbildung, in der Fachdidaktik, die der Künste erst recht und in einem speziellen Fall an der LMU in München der Fachdidaktik der Bildenden Kunst für Ornament.
Es bleibt nichts anderes, als hier als Freunde des Verbrechens aufzutreten:
Wir halten nach wie vor und gerade jetzt Forschung in den Didaktiken und der Lehrerausbildung für dringend erforderlich. Schulpraxis und die dort entwickelten Erfahrungen gilt es, forschend zu erheben und transformiert weiterzugeben. Das geht nicht ausschließlich durch Vormachen und Nachahmen. Es braucht Reflexionen, also systematischer Brüche um Differenzierung zu erzeugen, das Schulwesen weiterzuentwickeln.
Deshalb halten wir das Beispiel des Vorgehens an der LMU mit der Ausschreibung einer „Lehrprofessur (W2) auf Zeit (6 Jahre/tenure track) für Didaktik der Bildenden Künste
Mit den AUFGABEN: Die Professur vertritt das Fach Kunstdidaktik in Lehre und Forschung. Die Lehrverpflichtung beträgt 14 Wochenstunden. Zudem wird eine angemessene Beteiligung an Aufgaben der akademischen Selbstverwaltung erwartet.“ für indiskutabel.
Bei einer solchen Aufgabenstellung ist eine kontinuierliche Forschung nicht zu leisten und offenbar auch nicht erwünscht.
Johannes Kirschenmann & Karl-Josef Pazzini
PS
Sagen wir doch, das Ornament sei das Übermaß an Lehre, dann können wir Adolf Loos wieder recht geben:
„Der chinesische schnitzer arbeitet sechzehn stunden, der amerikanische arbeiter acht. Wenn ich für eine glatte dose so viel zahle wie für eine ornamentierte, gehört die differenz an arbeitszeit dem arbeiter.“

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Muss Bildung sich bezahlt machen?

Zum Wert von Bildung und Wissen

Ganz ohne Zweifel hat Wissen einen Wert. Doch wodurch wird dieser Wert hauptsächlich bestimmt? Durch seine monetäre Einordnung? Ist nicht die Erfahrung etwas zu verstehen unbezahlbar?

Von Kirsten Meyer, Humboldt-Universität zu Berlin
Seit der Finanzkrise ruft man wieder verstärkt nach Bildungsinvestitionen. Der Grund liegt auf der Hand: Bildung zahlt sich aus. Doch vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten geraten nichtmonetäre Interessen und Werte oft aus dem Blick. Wir sollten daher fragen: Muss Bildung sich finanziell auszahlen? Oder ist Wissen ein Wert an sich?Wenn wir unsere Kinder in Physik, Chemie und anderen Naturwissenschaften ausbilden, so ist dies eine frühe Investition in zukünftige technologische Fortschritte.
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