Nicht programmieren. Zeichnen!

oecakescreenshot100x80.pngOECake ist ein Physik-Simulationsprogramm, dass das Verhalten bestimmter Formen von Materie und Energie dynamisch darstellt – Steine fallen herab, Feuer verdampft Wasser, Wasser treibt Schaufelräder an, etc.
Das faszinierende an OECake ist nun einerseits die Möglichkeit, Steine, Wasser, Feuer, Schaufelräder einfach zu *zeichnen* – Farben sind in diesem Fall Materialien – und dann ihr Zusammenspiel zu betrachten; andererseits die Ausnutzung des Motion-Sensors eines Laptops (z.B. eines MacBooks), um die virtuelle Welt mit einem physischen Schwenk des Rechners in Aufruhr zu versetzen.

oecake_schwenk.png
Screenshot: Ein gezeichneter Ventil-Regelmechanismus.
Mit Digitalkameras, Grafik- und Schnittprogrammen lassen sich auf einfache Weise bildliche Repräsentationen von realen (oder fiktiven) Objekten anfertigen. Digitale Medien können aber, durch die Selbstanwendbarkeit von Daten, mehr als nur abbilden bzw. abspielen. Neben (sozialer) Vernetzung ist, was leicht aus den Augen verloren werden kann, auch Simulation ein wichtiger, fast klassisch zu nennender Aspekt ’neuer‘ Medien.
So faszinierend die intuitiv kreir- und konfigurierbare physikalischen Simulationen von OECake und Crayon Physics auch sind, die eigentlich Herausforderung, gerade für den Bildungsbereich, liegt in sozialen bzw. kognitiv-affektiven Simulationen, die genau so einfach handhabbar sein müssten. In diesem Fall würde digitale Kommunikation und eLearning eine gänzlich neue Dimension erhalten: Nicht mehr die Abbildung von Objekten und Subjekten oder deren konkretem Verhalten, sondern von prozedural erfahrbaren und veränderbaren Verhaltensregeln.
Software
Die kostenlos downloadbare Software für PC und Mac läuft offiziell leider nur bis zum 5. November 2008 und sperrt sich dann. Auf der Webseite sind ebenfalls Beispielvideos zu finden.
http://www.octaveengine.com/en_casual/oecake/
Ein ‚echtes‘ Spiel, „Crayon Physics Deluxe“, basiert auf einer ähnlichen Idee. Hier müssen Aufgaben mit gezeichneten Objekten gelöst werden. Sehr sehenswert ist das Demovideo zum Spiel.
http://www.kloonigames.com/crayon/
Literaturempfehlung
Frasca, Gonzalo: Rethinking Agency and Immersion: videogames as a means of consciousness-raising. Aufsatz präsentiert auf der Siggraph 2001 Conference, Los Angeles (USA) 2001
http://www.siggraph.org/artdesign/gallery/S01/essays/0378.pdf (16.1.2006)
Bogost, Ian: Persuasive Games. The Expressive Power of Videogames. MIT Press, Cambridge (MA) 2007

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