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Umfrage: Medienkompetenz Studierender der Fakultät für Erziehungswissenschaft – Schulungsbedarfe

Medienpraktische Angebote sind wichtig! In Studium, Beruf und auch im Alltag wird ein kompetenter Umgang mit verschiedenen digitalen Werkzeugen und Programmen immer bedeutsamer. Auch an der Fakultät für Erziehungswissenschaft besteht der Bedarf, Wissen und Kompetenzen im Bereich Digitales und Medien auszubauen, wie empirische Erhebungen zeigen:

Das Medienzentrum der Erziehungs- und Bildungswissenschaft hat Anfang 2019 zwei online-Befragungen zur Einschätzung von medialen Bedarfen Studierender der Erziehungs- und Bildungswissenschaft durchgeführt.

Anlass dieser Befragungen war zu erfassen, welche Ergänzungsbedarfe in Hinblick auf die Förderung von Medienkompetenz für Studierende der Fakultät für Erziehungswissenschaft bestehen. Dazu wurde jeweils eine Befragung mit Lehrenden und eine mit Studierenden der Fakultät für Erziehungswissenschaft durchgeführt, sowohl Lehrende wie Studierende wurden nach Bedarfen und Wünschen für Studierende befragt.

Gefragt wurde nach medienpraktischen Ergänzungsbedarfen für Studierende in folgenden Bereichen:

  1. Nutzung des Internets
  2. Nutzung von spezieller Software
  3. Moderations- und Präsentationstechniken
  4. Nutzung von spezieller Medientechnik
  5. Wünsche zu weiteren medienpraktischen Weiterbildungsangeboten

Die Befragungen erfolgten online und auf freiwilliger Basis. Alle Studierenden und Lehrenden der Erziehungswissenschaft wurden per STiNE-E-Mail über die Befragung informiert und um Teilnahme gebeten. Insgesamt haben 244 Studierende und 50 Lehrende der Fakultät an der Befragung teilgenommen, alle Datensätze sind vollständig.

Ergebnisse

Die vollständigen Ergebnisse der Befragungen können hier eingesehen werden. Besonderes hohen Bedarf (d.h. mind. 50% der Befragten, d.h. mind. 25 Lehrenden und mind. 122 Studierende) in Hinblick auf weitere medienpraktische Angebote sehen sowohl Lehrende wie Studierende in folgenden Bereichen:

Hinweis: Die prozentualen Angaben hinter den medienpraktischen Bereichen beziehen sich auf die befragte Gruppe (d.h. die 244 Studierenden und die 50 Lehrenden), die im entsprechendem Bereich einen Bedarf sehen.

Schulungsbedarfe zur Nutzung des Internets

  • Kenntnis von rechtlichen Bestimmungen zu Datenschutz im pädagogischen Kontext (71,3% der Studis/56% der Lehrenden)
  • Kompetenter Umgang mit aktuellen Phänomenen wie Fake News und Hate Speech (57,4% der Studis/50% der Lehrenden)
  • Rechtssicherheit beim Zitieren und Veröffentlichen im Internet (52,% der Studis/54% der Lehrenden)

Schulungsbedarfe zur Nutzung von spezieller Software

  • Auswertungsprogramme (63,1% der Studis geben Bedarfe zu statistischen Auswertungen mit Tabellenkalkulationen an/64% der Lehrenden geben Bedarfe zu MAXQDA, 52% der Lehrenden zu SPSS an)
  • Textverarbeitungsprogramme (54,9 % der Studis/30% der Lehrenden)

Schulungsbedarfe zu Moderations- und Präsentationstechniken

  • Nutzung digitaler Medien zur Visualisierung und Präsentation (72,1% der Studis/50% der Lehrenden)

Schulungsbedarfe zur Nutzung von spezieller Medientechnik

  • Animationsfilme erstellen (66% der Studis/38% der Lehrenden)

Insgesamt zeigt sich, dass der Bedarf an medienkompetenzförderernden Angeboten für die Studierenden der Fakultät für Erziehungswissenschaft als sehr hoch eingeschätzt wurde (zur vollständigen Auswertung: hier). Das zeigt sich zum einen anhand der sehr hohen Bedarfszahlen in den einzelnen Teilaspekten der verschiedenen Dimensionen des Fragebogens, aber auch in der Vielfalt der geäußerten Wünsche im Teil der offenen Frage zu weiteren Wünschen medienpädagogischer Angebote.

Aufgrund des empirisch ableitbaren Bedarfs an medienpädagogischen Angeboten, aber ebenso aufgrund der Relevanz von Digitalisierung, einem Begriff, der aus den KMK-Richtlinien als Querschnittsthema vermehrt Einzug in die Lehrerbildung finden soll, stellt sich die Frage, ob das bisherige Angebot der Fakultät für Erziehungswissenschaft genannte Bedarfe ausreichend abdeckt. Das Medienzentrum bietet niedrigschwellig und zeitlich meist punktuelle Workshopangebote zu den meisten gewünschten Bedarfen an. Sie wirken komplementär zu regulären Studiengangscurricula. Hier gilt einerseits zu fragen, ob diese Komplementarität sowie die Relevanz Lehrenden und Studierenden bekannt sind, dass die regulären Fachinhalte des Studiums durch entsprechende Angebote zur Nutzung und Kenntnis digitaler Medien und Werkzeuge ergänzt werden sollten. Damit hängen Ansprüche an das Medienzentrum, die Workshops stärker und auch fachlich zu bewerben und an die Lehrenden der Fakultät, digitale Angebote des Medienzentrums unter den Studierenden dann zu erwähnen, wenn in ihren Lehrveranstaltungen Bedarfe geäußert werden (z.B. zum Lernen von Citavi, zum Umgang mit SPSS o.ä.), die sich in der regulären Lehre nicht abdecken lassen. Andererseits müsste ganz grundsätzlich gefragt werden, ob es nicht zuletzt, weil sich Lebens, Universitäts- und pädagogische Welt, immer weiter auch in die digitalen Sphären begeben, noch angemessen ist, dass ein solches Angebot außerhalb der regulären Curricula angesiedelt ist. Vielmehr scheint es sich um digitale Schlüsselkompetenzen zu handeln, die für das Studium und die pädagogische Praxis unabdingbar geworden sind:

Im Zuge der Digitalisierung haben Medienkompetenz und auch das Gestalten von eLearning-Angebote an Bedeutung gewonnen. Die Nutzung und Weiterbildung mit digitalen Medien sind auch zentral für Heranwachsende und somit AdressatInnen in der pädagogischen Praxis. Aber auch während des Studiums werden eLearning-Angebote vermehrt genutzt und Medienkompetenz vorausgesetzt. Der Wunsch nach Angeboten, die einen praktischen Umgang mit Medien ermöglichen (wie etwa das Erstellen von Animationsfilmen, Videoaufzeichnung, der Umgang mit SPSS etc.) leitet sich sicherlich aus dem im Zuge der Digitalisierung (der Lehre und Pädagogik) Forderung nach Medienkompetenz und eLearning Angeboten ab. Zu Medienkompetenz gehören neben dem Nutzungsverstehen auch kreatives, aktives Gestalten, das durch entsprechende Medienangebote gefördert würde.

Ein medienpraktisches Angebot für Studierende der Fakultät für Erziehungswissenschaft ist nicht nur für die Studierenden ein Mehrwert, weil sie wichtige digitale Schlüsselkompetenzen erwerben, die in Curricula oder/und der pädagogischen Praxis nützlich bzw. erforderlich sind, sondern erleichtert ebenso die Lehre. Hochschuldidaktische Herausforderungen, die durch Unkenntnis in Nutzung, Umgang o.a. von digitalen Werkzeugen bestehen, können durch ergänzende Schulungen verringert werden. Das betrifft z.B. Herausforderungen für die Lehre/die Lehrenden, die bei studentischem inkorrekten bzw. uneineintlichen Zitieren, bei mangelnder Anwendungsfähigkeit von Auswertungsprogrammen, bei Unkenntnis von Daten- und Persönlichkeitsrechten, die z.B. bei Studien- oder Prüfungs-leistungen mit personenbezogenen Daten etc. entstehen.

Der von Lehrenden und Studierenden der Fakultät für Erziehungswissenschaft wahrgenommene Bedarf sollte sowohl vom Medienzentrum der Fakultät aufgegriffen und dabei geprüft werden, inwiefern er abgedeckt werden kann bzw. bereits abgedeckt wird, aber auch in curriculare Überlegungen miteinfließen.

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